Datenschutz in der Arztpraxis – Gesundheitsdaten schützen

Was ist das Besondere am Datenschutz in der Arztpraxis
Datenschutz ist wichtig, gerade wenn es um Gesundheitsdaten und personenbezogene Daten geht. Um den Datenschutz nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Arztpraxen zu gewährleisten, müssen neben technischen auch viele organisatorische Maßnahmen umgesetzt werden. Diese Maßnahmen, zu finden auch auf unserer Datenschutz-Checkliste, zielen darauf ab, die Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Resilienz der Systeme und Dienste im Zusammenhang mit der Verarbeitung personenbezogener Daten zu sichern. Hier sind einige wichtige organisatorische Maßnahmen, die in Arztpraxen implementiert werden sollten:
Datenschutzschulungen:
Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen für alle Mitarbeiter, um das Bewusstsein für den Datenschutz zu schärfen und sicherzustellen, dass sie mit den datenschutzrechtlichen Vorgaben vertraut sind. Dabei ist die Teilnahme an der Schulung am besten revisionssicher zu dokumentieren.
Datenschutzbeauftragter:
Benennung eines Datenschutzbeauftragten (intern oder extern), der für die Überwachung der Einhaltung der DSGVO und als Ansprechpartner für Datenschutzfragen fungiert. Für den Datenschutz in der Arztpraxis ist das unbedingt erforderlich.
Zugriffsrechte und -kontrollen:
Sicherstellung, dass nur autorisiertes Personal Zugang zu personenbezogenen Daten hat, basierend auf dem Prinzip der minimalen notwendigen Berechtigung. Denkt dabei auch an Reinigungsfirmen die z.B. Zutritt zu den Praxisräumen haben und damit ggf. auch auf Akten oder nicht abgesicherte Rechner.
Verarbeitungstätigkeiten-Verzeichnis:
Führung eines Verzeichnisses aller Verarbeitungstätigkeiten, die personenbezogene Daten betreffen, inklusive Zweck der Verarbeitung und Kategorien verarbeiteter Daten.
Datenschutz-Folgenabschätzung:
Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen für Verarbeitungsvorgänge, die ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen darstellen könnten. Diese Maßnahme wird beim Datenschutz in der Arztpraxis gern vernachlässigt.
Richtlinien und Verfahren für den Datenschutz in der Arztpraxis:
Entwicklung und Implementierung von internen Richtlinien und Verfahren für den Datenschutz, einschließlich Handhabung von Datenpannen, Datenlöschung und Reaktion auf Anfragen von Betroffenen hinsichtlich ihrer Datenschutzrechte.
Verträge und Vereinbarungen:
Überprüfung und Anpassung von Verträgen mit Dienstleistern (Auftragsverarbeitern), um Compliance mit der DSGVO zu gewährleisten, einschließlich der Pflicht zur Einhaltung von Datenschutzstandards und zur Mitteilung bei Datenpannen.

Patientenaufklärung:
Informieren der Patienten über die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten, einschließlich der Bereitstellung von Datenschutzerklärungen, die leicht zugänglich und verständlich sind. Auch das ist ein zentrales und wichtiges Element für den Datenschutz in der Arztpraxis.
Interne Datenschutzüberprüfungen:
Regelmäßige Überprüfungen und Audits der Datenschutzpraktiken und -prozesse, um Compliance zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern.
Notfall- und Wiederherstellungspläne beim Datenschutz in der Arztpraxis:
Entwicklung von Plänen zur Reaktion auf Datenpannen und zur Wiederherstellung der Verfügbarkeit und des Zugangs zu personenbezogenen Daten im Falle eines physischen oder technischen Zwischenfalls.
Fazit zu Datenschutz in der Arztpraxis
Diese Maßnahmen bilden die Grundlage für eine umfassende Datenschutzstrategie in Arztpraxen und helfen dabei, die Einhaltung der DSGVO zu gewährleisten und das Vertrauen der Patienten in den Umgang mit ihren sensiblen Gesundheitsdaten zu stärken.