So schützen Sie Ihre Daten: Passwortsicherheit & Zwei-Faktor-Authentifizierung

Einleitung

Cyberangriffe sind für Unternehmen jeder Größe zu einer realen Bedrohung geworden. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geraten zunehmend ins Visier von Hackerangriffen, da sie oft über weniger ausgefeilte Sicherheitsstrukturen verfügen als große Konzerne. Dabei spielt der Schutz von Zugangsdaten eine zentrale Rolle, wobei die Passwortsicherheit besonders wichtig ist. Schwache Passwörter gehören zu den häufigsten Einfallstoren für Cyberkriminelle. In Kombination mit fehlender oder unzureichender Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) entstehen so große Sicherheitslücken.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie mit starker Passwortpolitik und dem Einsatz von MFA Ihr Unternehmen effektiv gegen unbefugte Zugriffe schützen können – praxisnah, DSGVO-konform und leicht umsetzbar.

Warum Passwortsicherheit so wichtig ist

Ein großer Teil der IT-Sicherheitsvorfälle beginnt häufig mit kompromittierten Zugangsdaten. Denn schwache oder mehrfach verwendete Passwörter machen es Angreifenden besonders leicht, sich Zugriff auf Systeme, E-Mails oder sogar personenbezogene Daten zu verschaffen. Besonders kritisch: Wenn keine weitere Authentifizierungsbarriere vorhanden ist, können Cyberkriminelle mit einem einzigen Passwort großen Schaden anrichten.

Deshalb ist Passwortsicherheit nicht nur ein technisches Thema, sondern ein zentrales Element des Datenschutzmanagements.

Häufige Schwachstellen in Unternehmen

  • Einfache oder zu kurze Passwörter (z. B. “123456” oder “Firma2024”)
  • Gleiche Passwörter für mehrere Anwendungen
  • Notizzettel mit Passwörtern auf dem Schreibtisch
  • Keine Richtlinien für Passwortänderungen
  • Kein Einsatz von Passwortmanagern
  • Keine Schulungen zur Passwortsicherheit

Best Practices für sichere Passwörter

Damit Passwörter tatsächlich Schutz bieten, sollten sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Mindestens 12 Zeichen lang
  • Kombination aus Groß-/Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
  • Keine Wiederverwendung alter Passwörter
  • Regelmäßige Änderung (z. B. alle 6 Monate, öfter jedoch nicht, da sonst meist die Passwortqualität drunter leidet)
  • Kein Bezug zu persönlichen Informationen (z. B. Namen, Geburtsdaten)

Tipp: Nutzen Sie Passwortmanager wie Bitwarden oder KeePass, um starke Passwörter zu generieren und sicher zu speichern.

Was ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung?

Die MFA ist ein Verfahren, bei dem zur Anmeldung an einem System mindestens zwei unabhängige Komponenten (Faktoren) benötigt werden. MFA ist ein wesentlicher Baustein der modernen IT-Sicherheit, da sie selbst bei kompromittierten Passwörtern einen zusätzlichen Schutz bietet.

Die drei möglichen Authentifizierungsfaktoren sind:

  1. Wissensfaktor – etwas, das man weiß, z. B. Passwort oder PIN
  2. Besitzfaktor – etwas, das man besitzt z. B. Smartphone mit Authenticator-App, Hardware-Token
  3. Inhärenzfaktor – etwas, was persönlich eingesetzt wird, z. B. biometrische Merkmale wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung

MFA wird oft als Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) umgesetzt, bei der z. B. ein Passwort mit einem Einmalcode auf dem Handy kombiniert wird. Für besonders sensible Anwendungen empfiehlt sich eine Drei-Faktor-Authentifizierung.

Vorteile der MFA für Unternehmen

  • Deutlich höheres Sicherheitsniveau: Selbst wenn ein Passwort in falsche Hände gerät, ist der Zugang ohne den zweiten Faktor nicht möglich.
  • Schutz vor Phishing-Angriffen: Selbst wenn Teammitglieder auf Phishing-Mails hereinfallen, verhindert MFA oft den tatsächlichen Zugriff.
  • Einfache Integration in bestehende Systeme: Viele Cloud-Dienste, wie Microsoft 365 oder Google Workspace, bieten integrierte MFA-Optionen.
  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen: Die DSGVO verlangt technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten – MFA gilt hier als besonders wirksam.
  • Höheres Vertrauen bei Kund*innen, Partner*innen und Aufsichtsbehörden: Ein durchdachtes Authentifizierungskonzept signalisiert Verantwortungsbewusstsein und Professionalität.

Typische MFA-Tools:

  • Microsoft Authenticator
  • Google Authenticator
  • Duo Security
  • YubiKey (Hardware-Token)
  • Authy

Tipp: Vermeiden Sie SMS-Codes als alleinigen zweiten Faktor, da diese anfälliger für Angriffe sind. Authenticator-Apps oder Hardware-Tokens sind sicherer.

Wie Sie Passwortsicherheit & MFA in Ihrem Unternehmen etablieren

1. Passwortrichtlinien definieren: Legen Sie klare Regeln für die Erstellung und Aktualisierung von Passwörtern fest und kommunizieren Sie diese verbindlich an alle Teammitglieder.

2. Technische Umsetzung der MFA: Aktivieren Sie MFA für alle geschäftlichen Konten und Systeme, insbesondere für E-Mail, Cloud-Dienste und digitale Zugänge. Nutzen Sie vorhandene Sicherheitsfunktionen Ihrer Softwareanbieter.

3. Teammitglieder schulen: Führen Sie regelmäßige Awareness-Schulungen durch, in denen sichere Passwortnutzung und MFA erklärt werden. Zeigen Sie dabei auch, wie MFA funktioniert und warum sie notwendig ist.

4. Passwortmanager einführen: Ermöglichen Sie allen im Unternehmen die Nutzung von vertrauenswürdigen Passwortmanagern, um komplexe Passwörter einfacher zu verwalten.

5. Kontrollmechanismen etablieren: Prüfen Sie regelmäßig die Einhaltung der Richtlinien und passen Sie Sicherheitsmaßnahmen bei Bedarf an. Setzen Sie auf automatisierte Systeme zur MFA-Kontrolle und Passwortüberprüfung.

Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Steigende Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Die Anwendung von MFA ist global im letzten Jahr um 41 Prozent gestiegen. Das kann als Beleg für die zunehmende Einführung von verstärkten Sicherheitsmaßnahmen gesehen werden. In Deutschland beträgt das Wachstum der MFA-Anwendung sogar 52,3 Prozent, das ist der weltweite Spitzenwert. Diese Entwicklung zeigt auch, dass Unternehmen aktiv nach Lösungen suchen, um sich gegen eine steigende Zahl von Cyberbedrohungen zu schützen. MFA ist vor allem wichtig, um Sicherheitslücken durch schwache oder gestohlene Passwörter zu schließen.

Fazit: Passwortschutz und MFA als Grundpfeiler der IT-Sicherheit

Passwortsicherheit und die Einführung von MFA sind keine optionalen Extras, sondern essenzielle Bestandteile jeder Datenschutzstrategie. Sie bieten einen einfachen, aber effektiven Schutz gegen Cyberangriffe und unterstützen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie der DSGVO. Unternehmen, die in diese Sicherheitsmaßnahmen investieren, handeln verantwortungsbewusst, zukunftsorientiert und schützen nicht nur ihre Daten, sondern auch ihr Image.

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